Wenn der 14-jährige Michael Heinzer aus Illgau in der Freizeit nicht gerade am Ländlermusik machen ist, dann springt er liebend gerne Trampolin oder vollführt akrobatische Künste im Freerunning. Das Ziel dieser Trendsportart ist es, möglichst schnell von A nach B zu gelangen. Dabei werden Saltos geschlagen und blitzschnell Mauern überwunden.
Die Ländlermusik im Blut
Das grösste Hobby des Sekundarschülers ist aber das Handorgelspielen. Das erstaunt nicht, denn Michael hat die Ländlermusik im Blut. Er begann in der 1. Klasse mit einer Hohner-Piccolo zu üben. Die wichtigsten Grundbegriffe zeigte ihm sein Vater Sebi Heinzer, der seit seiner Jugend Handorgel spielt. „Am Anfang war es schon ziemlich schwierig, bis das Zusammenspiel der Melodie- und Bassseite gut klappte“, erinnert sich der Jungmusikant. Dank grossem Interesse, Geduld und Ausdauer, lernte Michael schnell neue Tänzli, und mit jedem Stück wuchs die Freude am Musikmachen. Später lernte er ein halbes Jahr lang in der Musikschule Muotathal-Illgau bei Friedel Herger die Noten der Hauptakkorde. Anschliessend übte er wieder alleine nach Gehör und mit Unterstützung seines Vaters. So ergab es sich, dass Vater und Sohn schon etliche Male zusammen aufgetreten sind, zum Beispiel an der örtlichen Sennenkilbi oder in Altersheimen und im Restaurant Leimensteig in Schlatt/Haslen, Appenzell. Dort – ganz in der Nähe - wohnt nämlich Michaels Grossvater Walter Inauen (Echo vom Speer), der bei Aufritten von Sebi und Michael Heinzer meistens für das Fundament am Bass sorgt. Inzwischen umfasst das Repertoire von Michael rund 40 Tänze, wovon er 30 vorspielt. Am liebsten interpretiert er rassige, lüpfige Musik, zu der man gut tanzen, bödälä und gäuerlä kann. Als Vorbilder nennt er vor allem Formationen, die Musik im Illgauerstil machen. Sehr beeindruckt ist er insbesondere von der Musik und den Kompositionen von Niklaus Hess aus Küssnacht, und auch die „quirligen“ Tänze von René Bürgler aus Illgau gefallen ihm ausgezeichnet. Das ist denn auch der Grund, weshalb Michael Heinzer seit kurzem fleissig auf einem Schwyzerörgeli übt. Die Tänze von René übt er anhand von WhatsApp-Videos ein, worauf genau zu sehen ist, welche Knöpfe man drücken muss. Beruflich strebt der älteste der vier Heinzer-Geschwister eine Lehre als Fahrradmechaniker an. Nebst Volksmusik hört er auch gerne Popmusik und die neusten Charts. „Die Ländlermusik ist für mich ein schönes Hobby. Immer wenn ich spüre, dass die Zuhörenden Freude an dieser Musik haben, macht mich das glücklich und zufrieden“, sagt der talentierte Jungmusikant.
Guido Bürgler