02.04.2018 - Illgauer Raiffeisen-Genossenschafter genehmigten Zusammenschluss

In Illgau ging am Ostermontag 2018 ein Stück Dorfgeschichte zu Ende. Denn die Raiffeisenbank Illgau genehmigte an ihrer 92. und letzten GV den Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Rigi.

 

Vorne von links: Monika Heinzer (VR-Präsidentin Raiffeisenbank Illgau) mit den langjährigen Mitgliedern Luise Rickenbacher, Josef Betschart und Elisa Betschart sowie mit Bankleiter Ernst Betschart. Hinten von links: VR Peter Rickenbacher, VR René Bürgler, VR Monika Gwerder, Mitarbeiter Sandro Dober, Mitarbeiterin Luzia Nauer-Bürgler und VR Marcel Bürgler. Bild: Guido Bürgler

„Noch vor zehn, 15 Jahren hätten wir Illgauer die Eigenständigkeit unserer Raiffeisenbank niemals aufgegeben“, erklärte ein engagierte Genossenschafter, aber nun sei die Zeit reif für einen Zusammenschluss. In der Tat: Das klug vorbereitete, zukunftsweisende Geschäft ging mit 134 zu drei Stimmen mühelos über die Bühne. Der Verwaltungsrat unter der Leitung von Monika Heinzer, hatte im letzten November an einem Orientierungsabend umfassend und ausführlich über die Gründe für den Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Rigi (RB Rigi) informiert. Die guten Verhandlungen haben dazu geführt, dass die RB Rigi sicher während der nächsten zehn Jahre eine Geschäftsstelle in Illgau betreibt. Die Ansprechpersonen bleiben vorderhand die gleichen wie bisher. Eine gute Lösung ergab sich auch für das sogenannte „Raiffeisenhaus“. Das 1987 bezogene Zweifamilienhaus war per Ende 2017 an die Genossame Illgau verkauft worden. Diese wiederum vermietet die bisherigen Geschäftsräume im Erdgeschoss mittels eines 10-Jahres-Mietvertrages an die RB Rigi.

Seit fünf Jahren die kleinste Raiffeisenbank des Landes

Die typische Dorfbank war 1926 gegründet worden. Die Mitgliederzahl und die Bilanzsumme stiegen ständig an. So waren noch im letzten Geschäftsjahr netto 16 Neumitglieder hinzugekommen, wodurch Ende 2017 total 604 Mitglieder verzeichnet wurden. Die Bilanzsumme lag bei 63.5 Mio., der Reingewinn betrug 47‘700 Franken. Seit fünf Jahren war Illgau zwar die kleinste Raiffeisenbank der Schweiz aber kerngesund. Weshalb also der Zusammenschluss? Als Hauptgründe nannte Verwaltungsrats-Präsidentin Monika Heinzer die regulatorische Entwicklung in den letzten Jahren, Mehrkosten wegen höherer rechtlicher Anforderungen, der grössere Wettbewerb und die Zukunft der Bankbranche (Digitalisierung). Weitere wichtige Gründe seien das veränderte Kundenverhalten und das anhaltend tiefe Zinsniveau, sagte Heinzer.

Raiffeisenbank Rigi stimmt am 17. Mai ab

Reto Purtschert - Verwaltungsrats-Präsident der Raiffeisenbank Rigi - bedankte sich bei den Mitgliedern der Raiffeisenbank Illgau mit herzlichen Worten für das gezeigte Vertrauen. Er versicherte, dass man versuche, die Bedürfnisse der Illgauer soweit wie möglich zu erfüllen. „Mit der Nomination von Monika Heinzer in den Verwaltungsrat der Raiffeisenbank Rigi möchten wir diese Aussage unterstreichen“, sagte Purtschert. Die Raiffeisenbank Rigi wird am 17. Mai an einer ausserordentlichen GV über den Zusammenschluss mit der RB Illgau abstimmen.

Stehende Ovationen für langjährigen Bankleiter

Noch bevor in der Mehrzweckhalle Ilge ein feines Mittagessen serviert wurde, bedankten sich die Mitglieder mit grossem Applaus beim Verwaltungsrat und dem Bankpersonal für den grossen Einsatz. Bankleiter Ernst Betschart, der die Dorfbank schon seit 1979 sehr umsichtig führt, erhielt als Überraschung eine schöne Ruhebank und als Zeichen der Wertschätzung stehende Ovationen. Freuen durften sich auch die langjährigen Raiffeisenmitglieder Luise Rickenbacher (80-jährig), Josef Betschart (80) und Elisa Betschart (85). Sie alle wurden gebührend geehrt.

Guido Bürgler

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