07.05.2023 – In 20 Jahren 40'000 Weihnachtspäckli für arme Kinder gerüstet

Eine Frauengruppe aus Illgau/Muotathal stellt im Schlattli alljährlich zirka 3000 Weihnachtspäckli für arme Kinder in Rumänien zusammen. Sorgen bereiten die hohen Transportkosten.

Seit 20 Jahren besteht die «Rumänienhilfe Illgau». Von links: Maria Betschart (Leiterin), Maria Tschudi, Manuela Betschart, Vreni Betschart und Sevi Heinzer. Einige Helferinnen fehlen auf dem Bild. Kleines Bild: Kinderbescherung in Rumänien: Verteilung der Weihnachtspäckli aus der Schweiz. Bilder Guido Bürgler/pd

Casa Helvetia, so heisst das Hilfswerk, das von Walter Podolak aus Rorschach geleitet wird. Unter Leitung des engagierten Rentners werden in der Schweiz gut erhaltene Hilfsgüter gesammelt und mit LKW nach Rumänien transportiert. Eine Frauengruppe aus Illgau und Muotathal unterstützt die «Rumänienhilfe» sehr aktiv. Die Arbeitsgruppe besteht aus acht bis neun Personen und hat sich auf die Bereitstellung von Weihnachtspäckli für arme Kinder spezialisiert. Alle Helferinnen wirken ehrenamtlich mit, und in Heimen und Privathaushalten stricken mehrere Personen fürs Hilfswerk fleissig Kinderpullover, -mützen und –schals.

Im Jahr 2003 mit 50 Päckli angefangen

Die Arbeitsgruppe wird von der pensionierten Bäuerin Maria Betschart-Heinzer vom Zingelberg in Illgau geleitet. Vor zwanzig Jahren stach ihr ein Zeitungsinserat ins Auge. Darin hiess es, dass ein Hilfswerk für ärmste Kinder in Osteuropa Weihnachtspäckli  suche. «Ich wusste sofort, dass ich helfen will. Im ersten Jahr stellte ich mit unserer Tochter Lydia 50 Weihnachtspäckli zusammen. Dank der engagierten Mithilfe von weiteren Frauen, konnten wir Jahr für Jahr mehr Päckli versenden und damit für strahlende Kinderaugen sorgen. Heute sind es zirka 3000 Weihnachtspäckli pro Jahr», erzählt die engagierte Leiterin. «Dank einiger Sponsoren und Warenlieferanten ist dies möglich», so Betschart.

Bisher zirka 40'000 Kindergeschenke gemacht

Insgesamt hat die Arbeitsgruppe in den letzten zwanzig Jahren rund 40‘000 Weihnachtspäckli bereitgestellt. Für das Warenlager und das Sortieren der Geschenke nach Alter und Geschlecht der Kinder braucht es einen entsprechend grossen Raum. So wurde anfänglich in der Zingelberg-Remise gearbeitet, später auf der Bühne der alten Illgauer Turnhalle, und nun dürfen die Helferinnen die alte Talstation der Stoosbahn im Schlattli benützen. Gesammelt wird von Ende März bis Mitte Oktober. Anfangs November müssen die Päckli abholbereit sein. Gearbeitet wird jeweils am Donnerstagnachmittag von 13 Uhr bis zirka 16.30 Uhr. Und was enthält ein typisches Kindergeschenk? In jedem Päckli hat es ein paar Kleidungsstücke, ein Spielzeug, Plüschtier und Malsachen. Nicht verwendbar sind Kinderbücher – wegen der Sprache. Jedes Päckli erhält einen Kleber, worauf Alter und Geschlecht des Kindes vermerkt sind. «Unsere grösste Sorge sind momentan die hohen Transportkosten», sagte Maria Betschart bei einem Augenschein. Pro LKW sind es zirka 4'000 Franken. So sind die Helferinnen sehr froh und dankbar, wenn jene Leute, die Ware spenden, zugleich etwas Bargeld für die Transportkosten abgeben. Denn nur wenn die Transporte bezahlt werden können, ist der Fortbestand des Hilfswerks Casa-Helvetia gesichert.

Erreichen die Geschenke ihr Ziel?

Immer wieder bekommen die Helferinnen zu hören, dass die Hilfspakete wohl kaum ihr Ziel erreichen würden. «Wir können aber beweisen, dass alles ankommt. Wir erhalten viele Fotos, auf denen die Kinder unsere Päckli in den Händen halten und zum Teil auspacken. Wir erkennen unsere Sachen wieder», erklärte Maria Betschart.

Wie kann man helfen?

Gut erhaltene Hilfsgüter werden jeweils am Donnerstagnachmittag in der alten Talstation Schlattli gerne entgegengenommen, jedoch nur auf Voranmeldung bei Maria Tschudi 041 830 14 76. Falls jemand für die Transportkosten Geld spenden möchte, kann man sich bei Maria Betschart, Zingelberg, Illgau, melden (Tel. 041 830 14 15). Dort erhält man die nötigen Informationen.

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